Das Wochenende naht — doch der Iron Blogger Bot sitzt mir mitleidlos im Nacken! *rah!!!*
Also gut, ich wollte euch sowieso etwas über meinen Freiwilligeneinsatz erzählen. Mein Arbeitgeber unterstützt diese Tätigkeit, indem er mir 6 Arbeitstage im Jahr dafür einräumt (liebe Iron Blogger, hoffentlich gilt das jetzt noch als eine private Auskunft? ;)).
Weil ich das eine wirklich sinnvolle Sache finde, habe ich mir gleich eine Aktivität rausgesucht, die mich interessiert. Nämlich die Mitarbeit in der Bahnhofsmission München. Diese wurde einstmals (1897) gegründet, um Frauen vom Land, die in die große Stadt zum Arbeiten gingen, als schützende Anlaufstelle zu dienen.
Die traditionsreiche Einrichtung wird zu gleichen Teilen von der katholischen sowie von der evangelischen Kirche betrieben. Ich bin konfessionslos, aber das ist kein Hinderungsgrund, in der Bahnhofsmission mit anzupacken.
Heute war ich zum zweiten Mal am Gleis 11 mit dabei, bei der Nachmittagsschicht. Es war relativ ruhig, was vielleicht an dem schönen, heißen Sommertag lag. Aber es kommen immer Gäste, um in der Bahnhofsmission etwas zu essen und zu trinken, zu verschnaufen, zu reden — oder auch um sich von den Mitarbeitern der Bahnhofsmission, die rund um die Uhr aufgesucht werden kann, Rat zu holen.
Das Spektrum der Fragen ist riesig, habe ich mir sagen lassen — oft brauchen die Gäste schnelle und unbürokratische Hilfe, etwa, weil sie für die Nacht kein Dach über dem Kopf haben. Viele Fragen, die sie haben, lassen sich nicht mal so eben beantworten. Deshalb sind es vor allem die hauptamtlichen sowie die erfahrenen ehrenamtlichen Mitarbeiter, die sich darum kümmern, dass ihnen kompetent weiter geholfen wird.
Für weniger Erfahrene bleibt unterdessen genug zu tun: Sie helfen geh- oder sehbehinderten Bahnkunden beim Umsteigen, schmieren Brote und kochen Tee für die Besucher, halten die Räume sauber, bringen Müll weg oder helfen an der Essensausgabe. Ich persönlich habe beim Bodenputzen am Ende der Schicht neulich schon mal von meiner Bandscheibe die Meldung bekommen, dass meine Technik noch ausbaufähig ist. 😉
Lange bin ich ja noch nicht dabei, und alles ist neu für mich. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass ich nach der Arbeit zwar ziemlich geschafft bin, aber auf jeden Fall das Gefühl habe, dass ich etwas Sinnvolles und auch für mich Bereicherndes getan habe. Und das geht mir nicht nach jedem Bürotag so — pssst, nicht weitersagen…;)
Ed Wohlfahrt meint
Ich finde solches Engagement total schön. Noch schöner, dass es Arbeitgeber gibt, die derart generös zeigen und eine Anzahl x an Arbeitstagen dafür herausrücken. Warum sie das tun liegt auf der Hand: Sie gewinnen. Am Ende des Tages durch Mitarbeiter, die verändert bzw. im wahrsten Wortsinn “berührt” zurückkehren an ihren Arbeitsplatz um dort vielleicht Dinge anders zu betrachten als vorher, den einen oder anderen Konflikt anders auszutragen in der Lage sind, etc. Am Ende gewinnen alle — und so soll, korrigiere, muss es sein!