Kurz gefasst lässt sich Big Data auf diesen Nenner bringen: Daten + Kontext = Information. Was sich in diesem Bereich alles tut und wer unsere Daten für welche Zwecke nutzt, habe ich in den vergangenen Wochen bereits vorgestellt. Grundlage war das Update Digital bei der Good School in Hamburg.
Grimme-Online-Award-Träger Michael Kreil stellte in diesem Zusammenhang das Thema Datenvisualisierung vor. Das kam zunächst eher harmlos daher, entpuppte sich aber bald als sehr politisch. Hinter vielem, was Kreil zeigte, steckt folgende Einsicht: Der Kontrollverlust (über unsere Daten und damit unsere Privatsphäre) sei heute unvermeidlich. Aber dafür könnten wir Open Data für Zwecke nutzen, die der Allgemeinheit wirklich dienen, indem sie Vorgänge oder Sachverhalte transparent machen.
Einige Beispiele aus dem Fundus von Kreil:
Hier könnt ihr herausfinden, welche Website WAS mit euren Daten macht: http://datenblumen.wired.de/
Die großartige Seite Lobbyplag zeigt euch gerade, welche EU-Abgeordnete sich für mehr Datenschutz einsetzen und welche eher nicht.
Wie sich Bewegungsprofile auf Basis von Metadaten erstellen lassen, hat der Selbstversuch des Grünen-Abgeordneten Malte Spitz gezeigt.
Politiker sind manchmal etwas voreilig beim Twittern — alles, was sie wieder gelöscht haben, findet ihr unter Politwoops.de.
In einem föderal organisierten Land wie Deutschland werden die Daten in den meisten Fällen dezentral erhoben — aber manche Naturphänomene halten sich leider nicht an diese Logik. Zum Beispiel Flüsse, die über die Ufer treten. Durch dieses länderübergreifende Hochwasserportal auf Basis von Open Data wissen alle Anreiner jederzeit, ob oder wann sie mit nassen Füßen rechnen müssen und können entsprechend planen.
Diese Datenvisualisierung von Open Data City zeigt, wie sich 2013 das verheerende Rim Fire im Yosemite Park ausbreitete.
Und noch ein Schmankerl aus Deutschland: Als Michael Kreil 2012 alle Fahrpläne der Deutschen Bahn online zur Verfügung stellte, um mehr Transparenz rund um das Transportunternehmen herzustellen, war dieses “not amused”.
Die Open Data Bewegung lässt sich davon nicht beirren und bleibt an dieser Causa und anderen dran!
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