In den vergangenen Wochen haben sich sehr zu meiner Freude viele zum Thema Corporate Blogs zu Wort gemeldet. Bei Neolog gab es kürzlich eine eigene Blogparade dazu. In meinen bisherigen Blogbeiträgen habe ich einen Beitrag gefunden, den ich ursprünglich auf dem Cirquent Blog (heute NTT DATA Blog) publiziert habe. Ich habe den Text auf den neuesten Stand gebracht, aber im Kern ist er heute genauso gültig. Corporate Blogs sind eben der Klassiker unter den Social Media. Dabei sind sie weit entfernt, verstaubt zu sein. Sie bieten Unternehmen, die in die dialogische Kommunikation einsteigen möchten, viele Vorteile:
“Blogger sind eine grüblerische Spezies. Deshalb stellen sie sich dauernd die Sinnfrage: Wozu überhaupt noch bloggen in einer Online-Welt, die zunehmend von sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Googleplus und Co. dominiert wird? Steht man mit seinem Blog nicht zunehmend allein da im Online-Universum, abgeschnitten vom sonstigen Geschehen – zumal die Blogs untereinander immer weniger verlinken? Und wie löst der Blogger das leidige Problem, seine Bloginhalte sinnvoll auf all diese sozialen Netzwerke zu bringen? Wie dockt er gekonnt an an die riesigen summenden Bienenkörbe der sozialen Netzwerke und bekommt im ewigen Strom der Timelines die nötige Aufmerksamkeit? Gute und berechtigte Fragen. Das Bwl zweinull Blog stellte in diesem Zusammenhang die etwas defensive These auf: “Blogs sind immer weniger soziale Knoten im Netz und dafür immer mehr (nur) Lieferanten für Inhalte.”
Ein Blog funktionert anders als eine Website!
Mit meiner mehr als vierjährigen Erfahrung als Corporate Bloggerin sage ich: Kick the blog blues! Machen Sie sich ans Bloggen! Das Blog ist ein zeitgemäßes Corporate Publishing Instrument. Wenn es ein Mitarbeiterblog ist, können Autoren aus dem Unternehmen ihre Inhalte, Gedanken und Ideen aktuell kommunizieren. Wenn die Redaktion entsprechend flexible Prozesse für die Freigabe der Beiträge aufsetzt, sind die Corporate Blogger unabhängiger von mehr oder weniger langen internen Abstimmungswegen. Sie können sich spontan äußern zu dem, was sie beschäftigt und sich im Netz einen Namen machen. Und natürlich ihre (Fach-)Inhalte unmittelbar zur Diskussion stellen, ohne dass sie “in Marmor gemeißelt” sind. Genau darin liegt der Mehrwert des Bloggens gegenüber der klassischen Website: Aktuelle oder kontroverse Inhalte aus einer persönlichen Perspektive PLUS Dialog.
Blog-Vernetzung ist harte Arbeit
Hier kommt das Wörtchen “social” ins Spiel: Das Corporate Blog ist das “Wohnzimmer”, in dem das Hausrecht des Unternehmens gilt und nicht das von Marc Zuckerberg. Aber es darf und soll natürlich nicht abgeschlossen sein, damit es schön sauber bleibt. Die Tür zum Wohnzimmer steht immer offen! Blogs wollen gelesen und “geteilt” werden, sie sind auf das Feedback der Leser angewiesen. Dass nicht jeder freiwillig über die Schwelle des Wohnzimmers spaziert und sich zum Plaudern an den Kamin setzt, ist klar. Dazu müssen Corporate Blogger laufend einladen und das ist harte Arbeit! Aus diesem Grund stimme ich Robert Basic zu, der sagt: “Echte Profi-Blogs sind heute kleine Wunderwerke vernetzter Verlagskunst”.
Möglichst viele Kontaktpunke schaffen
Das gilt nicht nur für die kontinuierliche Vernetzung von Corporate Blogs mit Facebook, Twitter, Xing oder Youtube für mehr Kommentare, Retweets, Likes und damit eine bessere Reichweite. Genauso wichtig ist die enge Verzahnung des Blogs mit dem Kommunikationsmix des Unternehmens. Das könnte beispielsweise so aussehen: Das Kundenmagazin weist auf das Blog hin, das wiederum Stories aus dem Magazin anteasert. Der monatliche Newsletter stellt in einer festen Rubrik Blogbeiträge vor. Die Website zeigt den aktuellen Blogstream an. Das Blog verweist auf Microsites zu verschiedenen Themen und lenkt die Besucher auch zu Facebook und Twitter. Die Kollegen verweisen in ihren Xing-Statusmeldungen auf das Blog und so weiter…
So schaffen Sie möglichst viele Kontaktpunkte mit Ihrem Unternehmen und kommen dem heutigen Informationsverhalten entgegen. Und Sie laden immer wieder ein zu einem Plausch in Ihr “Wohnzimmer”: Die (hoffentlich interessanten und nutzwertigen) Ideen und Themen stehen dort zur Auswahl, jeder kann sie nach seinen eigenen Vorlieben und Interessen am Kamin mit Ihnen diskutieren oder auch mit rausnehmen und weiterempfehlen.”
Sie haben Meinungen, Ideen, Anregungen dazu? Sehr gerne!
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