95 Prozent der Onlineaktivitäten beginnen heute mit einer Suche. Das berichtete das Search Engine Journal im vergangenen Frühjahr. Mit anderen Worten heißt das: Für die meisten Menschen, die heutzutage ins Internet gehen, ist der Google-Suchschlitz das erste Ziel, das sie ansteuern. Genau aus diesem Grund sind relevante Inhalte von entscheidender Bedeutung für den Weltmarktführer unter den Suchmaschinen: Der Kunde soll möglichst treffgenau die Information finden, die er sucht.
Weltweit zerbricht sich ein Heer von Spezialisten für Suchmaschinenoptimierung (SEO) den Kopf über den geheimnisumwitterten Suchalgorithmus von Google. Die Interessen decken sich dabei nicht unbedingt immer mit denen der Suchmaschine. Es wird geschraubt, gedreht und getrickst, um ein besseres Ranking für Webseiten zu erreichen – und das häufig mit Mitteln, die aus Sicht von Google nicht zulässig sind. Besonders die Spezialisten mit dem schwarzen Hut (“black hat seo”) versprechen ihren Kunden häufig reine Wunder. Google selbst warnt allerdings: “Niemand kann Ihnen eine Platzierung an erster Stelle garantieren”.
SEO für Corporate Blogs gewinnt an Bedeutung
Für Corporate Blogs und natürlich auch der Websites gewinnt SEO aus meiner persönlichen Beobachtung immer mehr an Bedeutung. Damit meine ich nicht unbedingt die Blogs oder Websites großer Unternehmen, die über genügend Ressourcen und Budget verfügen und sich aus strategischen Gründen bereits seit längerer Zeit mit dem Thema befassen. Vielmehr erkennen auch kleinere und mittlere Unternehmen zunehmend die Notwendigkeit, mehr für ihre Sichtbarkeit in der Suchmaschine zu tun. In vielen Schulungen, die ich leite, kommt SEO daher als eines der ersten Themen auf den Tisch, die den Teilnehmern auf den Nägeln brennen.
Das ist auch vollkommen in Ordnung. Mich stört es allerdings, wenn SEO schlicht und einfach vor Inhalt gestellt wird. Beispielsweise fragte mich vor einiger Zeit der Betreiber einer durchaus seriösen Werbeagentur bei einem Seminar, ob er nicht ein Blog nur aus Gründen der Suchmaschinenoptimierung betreiben könne. Selbstverständlich, habe ich geantwortet. Nur hat das dann nichts mehr mit dem Bloggen zu tun.
Vollkommen grenzwertig wird es, wenn SEO-Agenturen, die vom Bloggen keinen blassen Dunst haben, ihren Kunden ein besseres Ranking versprechen, das sie durch mehr Backlinks über entsprechende Linkfarmen erreichen wollen. Ich habe das als Blog-Verantwortliche selbst erlebt und bin zum Glück nicht in diese Falle getappt.
Fazit: Schwarz-weiß-Malerei ist zwar angenehm einfach, hat mit der Realität aber meistens nichts zu tun. Das gilt auch beim Thema SEO. Aus meiner Sicht lautet deshalb der oberste Leitsatz für Corporate Blogger:
Für Nutzer schreiben, für Suchmaschinen optimieren.
Weiterführende Links:
[…] Nichts. Wer rein technokratisch an ein Medium herangeht, das eigentlich explizit zugewandt kommunizieren und den Austausch und den Dialog mit den Lesern suchen sollte, hat das Bloggen überhaupt nicht verstanden. Natürlich ist es wichtig und nützlich, beim Bloggen die wichtigsten SEO-Regeln zu kennen und anzuwenden oder sich dazu von einem nachweislich vertrauenswürdigen Experten beraten zu lassen. Aber SEO sollte kein Motiv für das Bloggen sein, genauso wenig wie Geld zu verdienen mit einem Blog. Das ist auch gar nicht nötig. Denn spätestens seit Google die inhaltliche Dichte und Qualität von Beiträgen beurteilen kann, wird guter Content automatisch belohnt. Deshalb gilt für mich der Leitsatz: Für Nutzer schreiben, für Suchmaschinen optimieren. […]