Wer sich selbstständig macht, tut gemeinhin erst einmal ordentlich etwas für seine Reputation. Er nutzt die Chance, sein Wissen zu bündeln — am besten in einem Buch. Das habe ich mir selbstverständlich auch vorgenommen. Deshalb schreibe ich einen Praxisleitfaden über Corporate Blogs, der bei Addison-Wesley/Pearson verlegt wird. Darin lege ich alle Erfahrungen nieder, die ich in den vergangenen Jahren als Firmenbloggerin gesammelt habe. Eine interessante und auch befriedigende Tätigkeit — außer wenn zwischendurch mal eine kleine Schreibunlust aufkommt oder das Sitzen am Schreibtisch allzu einsam wird.
Allerdings: Je weiter das Werk voranschreitet, desto mehr Fragen tauchen in meinem Hinterkopf auf. Vor allem eine lässt mich nicht mehr los: Wenn ich nun alles, alles aufgeschrieben habe, wird mich dann überhaupt noch ein Kunde um Rat fragen, wenn es ans Bloggen geht? Steht ja alles schon im Buch! Aber selbst wenn das der Fall sein sollte, bleibt mir immer noch eine großartige Chance: Endgültig reich und berühmt mit meinem Oevre zu werden — so wie Joanne K. Rowling oder Danielle Steel beispielweise. Um den großen Durchbruch zu schaffen, brauche ich allerdings eure Vorbestellungen. Und ich muss unbedingt noch den Titel ändern — so kann er nicht bleiben.
Oder was meint ihr? 😉
Gian says
Also ich finde den Titel nicht schlecht. Etwas trocken, aber dafür weiss man grad um was es geht!
Meike Leopold says
danke an euch alle für die aufmunternden Worte! 🙂
Hawe Klein says
Hallo,
Buch schreiben ist gut für den Status als Expertin, und damit gut, Kunden zu bekommen. Ich kenne Autorinnen, die sogar das Schreiben des Buches (Ergebnisse, Erkenntnisse, Prozess) wiederum im Blog zum Buch veröffentlicht haben. Der Verlag findet das prima. Und die Kunden wohl auch, denn während des Bloggens kamen schon Anfragen, um Beratung zum Buchthema zu bekommen.
Also: Mut. Kraft. Zähigkeit. Und Spass dabei 🙂
Grüße
hawe
Ralf Westbrock says
Super! Ich hoffe, dass viele Firmen Dein Buch entdecken und nutzen werden — zumindest mir kommt es so vor, als hättest Du Jahrzehnte aus der Firma für die Firma gebloggt. Von dieser Erfahrung können sicher viele Unternehmen profitieren.
Und ich schließe mich Dirk an — Dein Buch wird viele Orientierungspunkte und Ansatzpunkte geben, mit denen Firmen bereits viele Schritte vorwärts gehen können. Aber Deine langjährige Erfahrung reicht ja viel weiter — im Umgang mit weniger häufigen Szenarien möchte man am liebsten sicherlich ebenso gerne auf Dich persönlich zurückgreifen wie bei (z.B. strategischen) Aufgabenstellungen, die man seltener durchführt, bei denen Erfahrung sich aber erneut deutlich auszahlt.
Viel Erfolg!
Christian Buggisch says
… und es ist ein ungemein befriedigendes Gefühl, das eigene Buch dann in Händen zu halten, die manifestierte Arbeit vieler Tage und Nächte sozusagen. Das ist schon was anderes als eine digitale Veröffentlichung. Ich weiß, wovon ich rede 😉
dirk_s says
Ha — keine Angst davor Wissen aufzuschreiben 😉
Damit dokumentierst Du auch Deine Kompetenz… Die Welt ändert sich eh kontinuierlich. Zudem würden manche Leser die das Thema vor der Flinte haben wahrscheinlich sagen: Super! Leuchtet mir total ein… Können Sie mich dabei unterstützen, das bei uns umzusetzen?
Oder anders: Es braucht weiterhin Leute, die das Wissen auch an die jeweilige Situation adaptieren können 😉
Meike Leopold says
Danke Dirk! 🙂