Blogger kennen Tage, an denen sie ihr WordPress öffnen und ein Brett vor dem Kopf haben — obwohl die Themen “auf der Straße liegen”! Und es gibt Tage, da beschäftigt Blogger mehr als ein Thema. Sie würden dann am liebsten alles in EINEM Beitrag unter einen Hut bringen. So wie ich heute. Ist aber auch eine Menge passiert in der vergangenen Woche!
Da waren zum Beispiel die Zeitumstellung, das tolle Sommerwetter und: die Bürgermeister-Stichwahl in München, in anderen bayerischen Städten, sogar an meinem Wohnsitz. Und dann war da noch der ganz normale Wahnsinn, der als Grundrauschen quasi immer vorhanden ist. Wenn das nicht der totale Overkill ist! 😉
Fehlerquote bei den Stichwahlen: Eine Kombi aus Sonnenstich und Übermüdung?
Aber nun zur Bürgermeister-Wahl in München. Gewinner und Verlierer will ich nicht weiter kommentieren. Ich habe mich nur gefragt, wie es bei der Stichwahl (abermals) so viele ungültige Stimmzettel (1.500) geben konnte, obwohl nur a) oder b) angekreuzt werden konnten? Das lässt sich mit der Theorie, dass die Häufelung zu komplex ist für das Volk, leider nicht mehr erklären.
Naja, Schuld an allem waren wahrscheinlich die Zeitumstellung (eine Stunde verloren, wie gemein! voll im Jetlag!) und der irrsinnige Sonnenschein (schnell raus, nur wenig anziehen, kiloweise Eis essen, an die Isar legen, tote Tiere grillen und Motorrad fahren!). Da kann der Wähler schon mal in der Zeile verrutschen oder doppelt sehen. Ist ja als solches schon eine Kulturleistung, wenn der Wähler, geblendet vom Frühling wie er ist, den Weg in die muffige Mittelschule findet, die er eigentlich nie wieder von innen sehen wollte. 😉 Naja, immerhin an die 40 Prozent haben diese Kulturleistung erbracht…
Contenfrei arbeitet es sich am besten
Apropos in der Zeile verrutschen: Eine Frage, die mich als Blogger (und auch sonst) abseits des Tagesgeschehens eigentlich fortlaufend und seit Jahren beschäftigt, ist folgende: Warum werden dauernd Websites gebaut, obwohl noch gar nichts da ist, was drin stehen soll? Obwohl gar nicht geklärt ist, wer die Website lesen soll und warum? Und warum werden immer wieder Anzeigen oder Magazine entworfen, die bis zum letzten Tag mit “lore ipsum” gefüllt sind und erst kurz vor Drucklegung von unterbezahlten und hinterrücks beauftragten Textern zum Leben erweckt werden sollen? Positiv formuliert könnte man daraus folgern: Form geht vor Inhalt statt form follows function. Oder: Contentfrei arbeitet es sich am besten?
Ach, bevor es jetzt zu tiefsinnig wird: Schnell dick mit Sonnencreme eingeschmiert und dann ab ins sonnige Wochenende — diesmal endlich ohne Wahl!! 🙂
Meike Leopold says
Liebe Frau Lewald, danke für den freundlichen Kommentar! Gute Idee, das Thema mal etwas auszubauen. Viele Grüße, Meike Leopold
Katharina Lewald says
Hallo Frau Leopold, “Contentfrei” ist ein interessantes Stichwort! Ich glaube viele machen sich über die von Ihnen beschriebenen strategischen Punkte keinerlei Vorstellung und “basteln erst mal drauflos”. Nicht zuletzt haben viele wahrscheinlich auch “Angst”, dass die Besucher wegbleiben, wenn der Content gut, aber das Layout schlecht ist. Nur so eine Vermutung. Danke jedenfalls für den Denkanstoß — darüber lässt sich sicher noch mehr sagen! Viele Grüße, Katharina Lewald