Wie oft wurden Blogs schon totgesagt? Ich kann es gar nicht mehr zählen. Jetzt ist die Debatte wieder da: Die Zukunft von Unternehmensblogs steht erneut auf dem Prüfstand. Lohnt sich ein Unternehmensblog in Zeiten von KI-Suche, AI Overviews und Plattform-Algorithmen überhaupt noch? Viele Content-Profis stellen sich genau diese Frage. Auch ich, Autorin des Buchs “Content Marketing mit Corporate Blogs”, beobachte die aktuelle Entwicklung genau und intensiviere meine Blogging-Aktivitäten gerade wieder. Warum? Weil sich die Spielregeln ändern – und weil es gerade jetzt entscheidend ist, die Zukunft von Unternehmensblogs aktiv mitzugestalten. Das Blog bleibt ein Spielfeld mit strategischem Potenzial, auch in der KI-Ära.

In diesem Blogpost erfährst du:
- Warum Google & Co. die Spielregeln der Sichtbarkeit neu schreiben
- Was AI Overviews für deinen Content bedeuten und wie du trotzdem sichtbar bleibst
- Weshalb klassische SEO-Prinzipien weiterhin relevant sind
- Wie du das Blog als Plattform für Vertrauen, Einfluss und Relevanz nutzt
- Und warum ein Blog allein nicht reicht, aber ein zentraler Baustein deiner Strategie bleibt
Was gerade passiert und warum das für Unternehmen relevant ist
1. AI Search nimmt Fahrt auf
Laut Neil Patel nutzen bereits 20 Prozent der User KI-basierte Suche. Die Tendenz ist stark steigend. Wer bei Google sucht, bekommt bereits zu 50 Prozent sogenannte AI Overviews: automatisiert generierte Antworten aus verschiedenen Quellen, direkt auf der Ergebnisseite. Auch Patel betont, dass die Leute wegen der KI zu Google gehen.
2. AI Overviews ändern die Klickströme
Artikel, die früher auf Platz 1 standen, rutschen ab. Google „kopiert“ Inhalte für seine KI-Antworten und verlinkt bestenfalls noch dezent auf die Quelle. Das ist ein Einschnitt, besonders für Content-Strateg:innen, die jahrelang auf organischen Traffic gesetzt haben.
3. Suchverhalten wird diverser
Google hat immer noch den größten Anteil am Suchmarkt. Aber andere Plattformen holen auf. Instagram, Amazon, TikTok, sogar LinkedIn werden zu Suchmaschinen für bestimmte Themenbereiche. Klassisches SEO greift dort nicht eins zu eins.
4. Meta öffnet Facebook und Instagram für Suchmaschinen
Nicht, um den Nutzer:innen zu helfen, sondern um die eigene KI mit „offenen“ Inhalten zu trainieren. Damit verändert sich auch die Logik von Plattformen: Sichtbarkeit wird zum Rohstoff.
Was das für dein Blog bedeutet
SEO ist nicht tot. Es verändert sich. Die Regeln für Sichtbarkeit müssen neu interpretiert werden. Strukturierter Content, gute Zwischenüberschriften, klare Fragestellungen („Wie? Warum? Was?“) und glaubwürdige Antworten zahlen auf deine Reichweite ein – auch bei AI Overviews.
Influence statt Klicks: Wer den Klick nicht mehr bekommt, kann trotzdem Vertrauen aufbauen. AI-Antworten sind nicht immer korrekt. Wer hier zuverlässig erscheint, gewinnt an Einfluss – auch ohne unmittelbaren Traffic.
„Earn the click“: Gute Inhalte werden trotzdem gefunden. Aber sie müssen Mehrwert bieten. Frag dich: Welche Themen fehlen? Was ist wirklich neu? Wo kannst du mit Thought Leadership punkten?
Blog als strategisches Asset: Ein Blog ist nicht nur ein Kanal, sondern eine Plattform, die du kontrollierst. Du kannst Inhalte vernetzen, für andere Formate aufbereiten und in eigene GPTs oder Assistenzsysteme einbinden.
So entwickelst du dein Blog weiter – praxisnah und strategisch
1. Setze auf Inhalte mit Substanz
Erstelle Beiträge, die echten Mehrwert bieten und nicht nur an der Oberfläche kratzen. Evergreen-Inhalte mit Tiefgang funktionieren auch langfristig, weil sie nicht an aktuelle Trends gebunden sind. Zeige klare Haltung und biete deinen Leser:innen Perspektiven, die ihnen helfen, ein Thema besser zu verstehen oder eine fundierte Entscheidung zu treffen.
2. Bleib bei bewährten SEO-Basics
Auch wenn sich die Spielregeln verändern – die Grundlagen bleiben wichtig. Achte auf einen strukturierten Aufbau deiner Beiträge, auf sinnvolle Zwischenüberschriften, semantische Tiefe und einen sauberen technischen Unterbau. Verwende Keywords intelligent, aber nicht mechanisch. Leser:innen und Suchmaschinen werden es dir danken.
3. Ziele auf Einfluss, nicht nur Reichweite
Reichweite allein ist kein Ziel. Viel wirkungsvoller ist es, durch klare Argumente, persönliche Haltung und verlässliche Informationen Vertrauen aufzubauen. Präsentiere dich als Expertin oder Experte auf deinem Gebiet, ohne in Clickbait-Muster zu verfallen. Denn wer überzeugt, wird empfohlen – unabhängig von Rankings.
4. Nutze das Blog als Content-Hub
Ein Blogbeitrag ist kein Einzelstück, sondern Rohmaterial für viele weitere Formate. Verwandle zentrale Aussagen in LinkedIn-Posts, ziehe daraus Impulse für deinen Newsletter oder entwickle daraus Whitepaper und Präsentationen. So wird dein Blog zur Quelle für dein gesamtes Content-Ökosystem.
Checkliste: Ist dein Blog bereit für die KI-Ära?
✅Deine Inhalte liefern echten Erkenntnisgewinn – nicht nur Keywords
✅Du beantwortest zentrale Fragen deiner Zielgruppe („Wie“, „Warum“, „Was“)
✅Du nutzt dein Blog als Content-Hub für Social, Newsletter & Co.
✅Du aktualisierst deine Beiträge regelmäßig
✅Du misst nicht nur Traffic, sondern auch Vertrauen und Resonanz
Ein Blog allein reicht nicht, aber es bleibt ein wichtiger Baustein
Ein Blog ist ein wertvoller Ankerpunkt in der digitalen Kommunikation, aber es wirkt nicht im Alleingang. Die Customer Journey ist komplexer geworden. Laut Neil Patel braucht es heute im Schnitt elf Touchpoints, bevor ein echter Kontakt entsteht. Wer auf Sichtbarkeit setzt, sollte deshalb auch an ergänzende Formate denken:
- PR und Medienarbeit für Reichweite und Glaubwürdigkeit
- Podcasts für persönliche Ansprache und Fachinterviews
- Social Media für die kontinuierliche Präsenz im Feed
- YouTube und Videoformate für visuelle Sichtbarkeit und SEO
Das Blog bleibt die zentrale Content-Plattform, auf der vieles zusammenläuft. Erst im Zusammenspiel mit anderen Kanälen entsteht echte Wirkung.
Zukunft von Unternehmensblogs: Fazit
Blogs sind keine Auslaufmodelle. Aber sie brauchen ein neues Narrativ. Wer heute bloggt, bloggt nicht für den reinen Traffic. Sondern für Vertrauen, Glaubwürdigkeit und digitale Unabhängigkeit.
Die Frage ist nicht: „Lohnt sich das noch?“
Sondern: „Wie mache ich mein Blog zu einem Ort, an dem Menschen gerne verweilen und KI nicht vorbeikommt?“
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