Heute bringe ich wie versprochen den zweiten Teil meiner Antworten über das Bloggen dank Roberts Nominierung zum Liebster Award. Aber vorher: Der großartige Stefan Schütz hat meine Nominierung schon angenommen. Er trägt’s mit Humor, auch wenn er ja nicht so recht weiß, was das Ganze soll, von wegen “Charakterbücher aus der 7. und/oder 8. Klasse” und so. 🙂
So, und bei mir gehts weiter mit Frage 6 von Robert:
Worauf würdest du heute in Hinblick aufs Bloggen nicht mehr verzichten wollen?
Erstens: Kann ich auf meinem Blog jederzeit unkompliziert Ideen, Gedanken, Meinungen publizieren, die ich gerne mit anderen teilen möchte.
Zweitens: Ist mein Blog der ideale Ort, um meine Marke „Start Talking“ zu positionieren und zu promoten.
Drittens: Bringt das Bloggen mich immer wieder mit neuen, interessanten Leuten zusammen, die ich früher wahrscheinlich eher nicht kennengelernt hätte.
Nutzt du einen Content-Plan um deine Blogartikel zu planen, oder bevorzugst du Agenda-Surfing? Siehe Antwort 3 🙂
Wie lange wird es deiner Meinung nach dauern, bis Unternehmen den Mehrwert von Bloggern für ihr Unternehmen erkennen und wie lange, bis sie auch bereit sind, auf Augenhöhe mit ihnen, bzw. uns zu kommunizieren?
In meinem vorherigen Post habe ich es schon gesagt: Wir stehen in meinen Augen noch am Anfang eines großen Veränderungsprozesses in der Unternehmenskommunikation – das betrifft natürlich auch die sogenannten Influencer Relations. Klar tun manche Firmen die Bedeutung und den Einfluss von digitalen Influencern noch ab und verlassen sich lieber auf ihre bisherigen Kommunikationsstrategien. Damit könnten sie allerdings morgen schon alt aussehen.
Andererseits gibt es im Bereich Influencer Relations schon sehr gute Ansätze. Manche Unternehmen haben das Thema für sich entdeckt und trauen sich mutig an dieses Feld heran. Dass es bei dieser ganzen Pionierarbeit auch zu negativen Entwicklungen kommt, halte ich für normal. Als Leitsatz wichtig ist glaube ich vor allem eines: Influencer oder Blogger Relations sind keine leicht zugängliche Goldgrube für Unternehmen, die sich mal so eben (auf Kosten von anderen) ausbeuten lässt. Hier geht es um den langfristigen Aufbau und die Pflege von Beziehungen – genau wie in der klassischen Öffentlichkeitsarbeit mit Presse und Medien. Nur dass die Anforderungen von Bloggern in der Zusammenarbeit teilweise anders und vielfältiger sind. Das heißt: Relevante Information- und faire Kooperationsangebote müssen auf individueller Basis erarbeitet werden.
Wir müssen unabhängige Blogs mehr unterstützen!
Welche Entwicklung oder Veränderung würdest du dir für die Blogosphäre wünschen?
Puh! Es gibt so viele verschiedene Blogs mit so vielen unterschiedlichen Zielen, dass das nicht leicht zu beantworten ist. Als gelernte Journalistin wünsche ich allen Blogs, die sich als Informationsangebot für Bürger verstehen und mit hohem Einsatz eine wertvolle verlegerische Aufgabe erfüllen, die andere nicht mehr leisten wollen oder können, dass sie davon leben können. Das ist ungeheuer wichtig für uns alle, gerade in einer Zeit der massiven Konzentration und Konsolidierung von journalistischen Angeboten.
Es setzt aber auch voraus, dass wir als Konsumenten dieser Informationen bereit sind, diese zu wertschätzen, indem wir entsprechend dafür bezahlen. Das gilt selbstverständlich auch für die vielen unabhängigen Polit- oder Expertenblogs, die uns täglich mit Informationen und Wissen versorgen, aber kaum wissen, wie sie ihr Blog morgen noch am Laufen halten sollen.
Was mich insgesamt hoffnungsfroh stimmt ist die steigende Relevanz des Mediums Blog – sei es als Mittel der Vernetzung, des Sich-Ausdrückens, der Eigen-PR oder auch des Geldverdienens. Dazu muss man sich nur einmal Konferenzen wie Rock the Blog, lokale Initiativen wie den wachsenden Münchner Blogger Stammtisch oder die Ironblogger anschauen.
Last but not least würde ich mir als Corporate Bloggerin wünschen, dass sich noch mehr Unternehmen als bisher ans Bloggen herantrauen. Es lohnt sich!
Welches war der wertvollste Tipp, den du bisher von einem anderen Blogger erhalten hast?
Ein Blogbeitrag ist manchmal schnell geschrieben und noch schneller veröffentlicht — vor allem wenn du mit Wut im Bauch gegen jemanden oder etwas geschrieben hast. Das ist nicht grundsätzlich schlecht! Aber schlafe möglichst einmal über die Sache, schau am nächsten Tag nochmal über den Text und veröffentliche ihn dann erst. Wenn du es heute genauso siehst wie gestern: raus damit! 🙂
Was wird der nächste große Schritt für dich bzw. deinen Blog?
Ich mache erstmal weiter wie bisher und versuche möglichst regelmäßig informativen und nutzwertigen Content rund um das Thema digitale Kommunikation auf Start Talking zu bloggen. Mittelfristig könnte ich mir vorstellen, die gesamte Start Talking Website wieder live zu schalten.