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Glyphosat ist als Thema zu wichtig für coole Clips

Meinung: Glyphosat ist als Thema zu wichtig für coole Clips

10. Januar 2018

Lesezeit: ca. 3 Minuten

„Die Wahrheit ist umkämpfter denn je“. Das stellt der Medi­en­wis­senschaftler Bern­hard Pörk­sen in einem lesenswerten Inter­view mit dem Mag­a­zin „Jet­zt“ fest.

Was ist wahr? Wer hat denn nun Recht? Das fra­gen sich viele Men­schen, die sich beispiel­sweise mit poli­tis­chen Aufregern wie #Diesel­gate oder #Glyphosat befassen. Müssen Diesel-Autos wirk­lich runter von der Straße? Gefährdet Glyphosat wirk­lich mein­er Gesund­heit? Wer im ver­gan­genen Jahr ver­suchte, sich dazu eine fundierte Mei­n­ung zu bilden, tappte oft im Nebel – trotz der Menge an Infor­ma­tio­nen rund um diese Themen.

Dazu tra­gen nicht nur die Medi­en mit ihren unter­schiedlichen Ein­schätzun­gen bei, son­dern auch hitzige, polar­isierende und unüber­sichtliche Debat­ten inklu­sive „Fake News“ im Netz. Zudem ver­suchen natür­lich auch die Kom­mu­nika­toren in den Unternehmen, die Deu­tung­shoheit zu wahren, wenn eigene Pro­duk­te oder Hand­lun­gen in der öffentlichen Kri­tik stehen.

Soll ein Weltkonzern Kritik mit gleicher Münze heimzahlen?

So trat beispiel­sweise der DAX-Konz­ern Bay­er in Sachen Glyphosat kurz vor Wei­h­nacht­en die Flucht nach vorne an. Nach­dem der WWF Deutsch­land dazu ein kri­tis­ches und hip daherk­om­mendes Video für junge Zuschauer veröf­fentlichen hat­te, antwortete Bay­er, das mit­ten in der Über­nahme von Mon­san­to steckt, mit einem ähn­lichen aufge­baut­en Clip. Dabei ging es augen­schein­lich darum, das Video des WWF zu persiflieren.

Über die Machart der bei­den Filme lässt sich tre­f­flich stre­it­en. Mich per­sön­lich inter­essiert eine andere Frage viel mehr: Darf ein Weltkonz­ern wie Bay­er genau­so so aus dem Wald her­aus­rufen, wie ein Kri­tik­er, in diesem Fall der WWF, hineingerufen hat? Ja, meint die große Mehrheit der W&V‑Leser.  In meinen Augen ist es zwar grund­sät­zlich sehr zu begrüßen, wenn sich ein Schw­ergewicht wie Bay­er an der öffentlichen Diskus­sion beteiligt. Doch die „Video-Schlacht“ mit dem WWF wirk­te aus kom­mu­nika­tiv­er Sicht wenig angemessen und auch nicht beson­ders hilfreich.

Warum die Retourkutsche von Bayer meines Erachtens nicht funktioniert

  1. Kom­mu­nika­tion­shoheit und Sou­veränität sehen anders aus. Wenn Bay­er der Ansicht ist, dass es sich bei Mei­n­ungsäußerun­gen wie dem des WWF um „Prob­leme post­fak­tis­ch­er Mei­n­ungs­bil­dung“ han­delt, sollte es „der­ar­tige Pro­voka­tio­nen“ aus mein­er Sicht tat­säch­lich lieber ignori­eren. Das würde sou­verän­er wirken, als selb­st mit einem Video anzutreten, das möglicher­weise aus intern­er „Ange­fass­theit“ ent­standen ist. Ohne­hin lässt sich die öffentliche Mei­n­ung auf diesem Weg ver­mut­lich nicht zugun­sten des Unternehmens drehen.
  2. Eine Diskus­sion auf Augen­höhe fehlt. Die gesellschaftliche Debat­te zum The­ma Glyphosat bleibt leb­haft. Umfra­gen zeigen immer wieder, dass eine Mehrheit in Deutsch­land dem The­ma kri­tisch gegenüber­ste­ht. Wenn die Mei­n­ung dieser Men­schen aus Sicht von Bay­er auf falschen Fak­ten oder Unwis­sen basiert, sollte das Unternehmen viel mehr tun als coole Clips zu drehen, die Applaus aus der Wer­berge­meinde ern­ten. Rat­sam ist nach mein­er Ansicht eine Öff­nung für einen langfristi­gen, ern­st­ge­mein­ten Dia­log auf Augen­höhe mit allen kri­tis­chen Stakeholdern.
  3. Die Aktion hat der Wahrheits­find­ung nicht gedi­ent. „Son­st weiß man bei den ganzen Stu­di­en gar nicht mehr, wem man noch ver­trauen kann“, heißt es am Schluss des Bay­er-Clips. Den Beweis, dass die eige­nen Argu­mente „wahrer“ sind als die des WWF, kann das Antwort-Video aber let­ztlich nicht erbrin­gen. Zum Beispiel heißt es darin: Ohne Glyphosat wären unsere Nahrungsmit­tel viel teur­er. So wie die Land­wirtschaft und die Lebens­mit­telin­dus­trie heute aufgestellt sind, stimmt das wahrschein­lich. Aber genau diesen indus­tri­al­isierten Ansatz kri­tisieren ja die Geg­n­er von Glyphosat und machen auch entsprechende Gegen­vorschläge. Am Ende ste­ht also Mei­n­ung gegen Mei­n­ung – und das war‘s.

Die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel macht Kommunikation wirksamer

„Die Epoche der reinen Fak­ten und der unum­strit­te­nen Gewis­sheit­en“ hat es nie gegeben, merkt Bern­hard Pörk­sen im Inter­view mit Jet­zt an. Man müsse stets darüber stre­it­en und disku­tieren, was stimmt. Mein Faz­it: Diesem Anspruch ist die Aktion Bay­er con­tra WWF lei­der nur wenig gerecht gewor­den. Nie­mand ist durch diesen Schlagab­tausch klüger gewor­den und let­ztlich wurde eine wertvolle Chance für echte und nach­haltig wirk­ende Kom­mu­nika­tion vergeben.

Ich bin der Mei­n­ung, bei­de Seit­en soll­ten sich Bern­hard Pörk­sens Rat zu Herzen nehmen. Er plädiert für einen ern­sthaften Dia­log, der zu einem Per­spek­tiven­wech­sel fähig ist: „Erstens muss man die andere Wirk­lichkeit zu ver­ste­hen ver­suchen. Zweit­ens gilt es sich zu fra­gen: Kann ich die Motive dahin­ter nachvol­lziehen, also Ver­ständ­nis zeigen? Und der dritte Schritt ist: Bin ich ein­ver­standen? Also mag ich die Welt, die so entste­ht? Oder lehne ich sie ab?“

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Veröffentlicht in: Digitale Kommunikation Gekennzeichnet mit: Kommunikation, Unternehmenskommunikation, Video

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Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Marie-Christine Schindler meint

    14. Januar 2018 um 10:39

    Ich bin der Mei­n­ung, dass man in diesem Fall zwis­chen dem For­mat und dessen Aus­gestal­tung sowie Inhalt unter­schei­den muss. Ich finde diese Ent­geg­nung von Bay­er mutig und ich gehe davon aus, dass es sich hier um einen Ver­such gehan­delt hat. Inhaltlich lässt sich ein so kom­plex­es The­ma nicht in einem Beitrag abhan­deln. PR hat ja auch das Ziel, eine möglichst grosse Annäherung der Inter­essen, oder zumin­d­est das Ver­ständ­nis dafür, zu erre­ichen. Das bed­ingt auch eine ver­ant­wor­tungs­be­wusste Auseinan­der­set­zung mit den Fak­ten und schafft die Basis für den Dia­log. Weit­ere Voraus­set­zung ist, dass alle Parteien an ein­er gemein­samen Lösung inter­essiert sind. Das Bay­er Video schafft Aufmerk­samkeit und soll wohl das WWF-Pub­likum möglichst gut erre­ichen. Ob das gelun­gen ist, muss Bay­er beant­worten. Ich werte die Ini­tia­tive von Bay­er in Bezug auf For­mat und Aus­gestal­tung als Schritt in die richtige Rich­tung. Inhalte und Tonal­ität lassen sich noch verbessern.

    • Meike Leopold meint

      14. Januar 2018 um 12:38

      Hal­lo Marie-Chris­tine, vie­len Dank für deine Ein­schätzung! Ich denke auch, dass das Ganze sozusagen Pilotcharak­ter hat­te. Ins­ge­samt bin ich per­sön­lich der Mei­n­ung, dass sich der Konz­ern noch viel stärk­er für mehr Trans­parenz und eine öffentliche Diskus­sion öff­nen kön­nte und sollte. Vielle­icht war das ja der Start­punkt dafür. Viele Grüße, Meike

Trackbacks

  1. Unternehmenskommunikation: Haltung ist hip sagt:
    17. Mai 2018 um 15:38 Uhr

    […] Auch der Bay­er-Konz­ern hat sich vor einiger Zeit auf diesem Feld ver­sucht, als er sich im Rah­men der…. […]

  2. Stimmungsmache oder Meinungsbildung? So kontert Bayer das Glyphosat-Video von WWF - mcschindler.com sagt:
    30. Januar 2018 um 6:31 Uhr

    […] zum The­ma einen Mei­n­ungs­beitrag geblog­gt. Was sie denkt, sagt sie bere­its mit dem Titel:  Glyphosat ist als The­ma zu wichtig für coole Clips. Ihren Beitrag habe ich wie fol­gt kom­men­tiert: „Ich bin der Mei­n­ung, dass man in diesem […]

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