Mache ich bei der Blogparade von Mike Schnoor zum Thema “Blogger Relations” mit oder schreibe ich über die nahende Dreamforce und was wir dort alles vorhaben? Eigentlich lassen sich beide Themen wunderbar verbinden. Schließlich wird salesforce.com in San Francisco auch deutsche Blogger wie Sascha Pallenberg oder Rob Vegas dabei haben, die live über die “wahrscheinlich wichtigste Digitalkonferenz der Welt” berichten, genau wie ihre Kollegen von der Presse. Damit hatte salesforce.com schon auf der diesjährigen Customer Company Tour in München sehr gute Erfahrungen gemacht. Darüber hinaus wird das deutsche PR-Team vor Ort selbst kräftig Videobloggen und zeitnah über die Highlights von der Techmesse berichten.
Sind Blogger eine exotische Spezies?
Die Frage ist: Macht es heute überhaupt noch Sinn, über Blogger Relations zu sprechen? Zweifellos ist der Begriff “Influencer Relations” passender, denn neben Journalisten und Bloggern gibt es viele weitere Meinungsmacher und Multiplikatoren, mit denen sich Unternehmen vernetzen sollten — beispielsweise Analysten oder unabhängige Branchenexperten. Vielleicht hält sich der Begriff Blogger Relations aber noch eine Weile, weil sich viele Unternehmen offenbar noch daran gewöhnen müssen, dass sie diese angeblich “exotische Spezies” aktiv in ihre Öffentlichkeitsarbeit mit einbeziehen sollten. Das bringt viele Vorteile:
- Blogger bringen oft einen frischen und gleichzeitig erfrischenden Blick auf die Themen mit, die ein Unternehmen kommunizieren möchte
- Sie sind naturgemäß bestens vernetzt und setzen zeitgemäße Medien wie das Video für ihre Berichterstattung ein. Entsprechend führen ihre Berichte für Unternehmen zu mehr Reichweite und Aufmerksamkeit im (Social) Web — im positiven wie im negativen Sinne 😉
- Der Umgang mit Bloggern ist nach meiner Erfahrung kollegial und angenehm, solange man sie nicht mit überflüssen Werbebotschaften oder fadenscheinigen Kooperationsangeboten belästigt (das gilt ja für die Journalisten auch)
Blogger Relations jenseits der PR
Blogger Relations betreffen meiner Meinung nach aber nicht nur die PR- oder Marketing-Abteilung. Auch für den Vertrieb eröffnen sich dadurch interessante Möglichkeiten. Voraussetzung ist allerdings ein entsprechend langer Atem — das Thema eignet sich nicht für hektische Adhoc-Aktionen, denn schließlich geht es um den langfristigen Aufbau von “Relations”. Dazu gehören Diskussionen auf Augenhöhe und die Geduld dafür, dass Vertrauen aufgebaut werden kann. Natürlich erleichtert ein eigenes Corporate Blog dieses Gespräch auf Augenhöhe — sozusagen von Blogger zu Blogger.
Zu wenig ausgeprägt sind immer noch die Blogger Relations zwischen Firmen-Blogs. Aber ich bin optimistisch, dass sich das in den kommenden Jahren auch ändern wird. Denn von einem Austausch sowie einer inhaltlichen und technischen Vernetzung anderen Corporate Blogs können Unternehmen nur profitieren.
[…] Blogger können auch von Corporate Bloggern eine Menge lernen. Beispielsweise darüber, was eine professionelle Außenwirkung, ein gesundes Selbstbewusstsein […]