Eine Blogparade zur Zukunft der Online-PR (im nahenden Jahr 2013). Danke für diese schöne Initiative, Ed Wohlfahrt! Hier kommen meine fünf Thesen dazu.
- Heute Frankfurter Rundschau und Financial Times — und morgen?? Die Medienkrise bleibt uns (leider) weiterhin erhalten. Unternehmen müssen daher parallel zu ihren klassischen Aktivitäten in Richtung Presse in die Online-PR investieren, um im Gespräch zu bleiben. Dabei gilt: Pressemeldungen ohne informativen Mehrwert waren gestern, heute sind richtig gute Stories gefragt. Hochwertiger Content in Kombination mit einer cleveren Verteilstrategie im Internet stehen zunehmend im Zentrum der Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen.
- Vor diesem Hintergrund können PR und Marketing es sich schlicht nicht (mehr) leisten, nebeneinander her oder aneinander vorbei zu agieren. Sie müssen eng zusammen arbeiten, um voneinander zu lernen und das jeweils Beste aus ihren Kampagnen herauszuholen. Wer hier weiter das Silodenken pflegt (“ich muss mehr Budget haben und nicht der Kollege xy” etc.) , wird keine großen Pflöcke einschlagen. Die Devise lautet ganz klar: Kooperation statt Konfrontation.
- Damit wiederum hängt die zunehmende Bedeutung des Inbound Marketing eng zusammen. Die Stakeholder eines Unternehmens, etwa Kunden, Bewerber oder Partner, wollen nicht auf allen Kanälen mit mehr oder weniger sinnstiftenden Informationen oder Aktionen zugeballert werden. Sie wollen im Internet genau die Inhalte finden, die sie suchen. Um das zu gewährleisten, brauchen Unternehmen redaktionell sorgfältige gepflegte Content-Hubs, die auf die Bedürfnisse ihrer Dialoggruppen zugeschnitten sind und laufend aktualisiert werden. So wachsen die klassische Website und dialogische Medien wie Corporate Blogs immer mehr zusammen. Das Ergebnis sind interaktive und hochagile Plattformen, auf denen der Besucher Informationen in jeder denkbaren Form erhält und jederzeit mit dem Unternehmen in Kontakt treten kann.
- Der Druck, den Erfolg von Online-PR schwarz auf weiß nachzuweisen, wächst. Messwerte gibt es genügend. Entscheidend ist bei der Erfolgsmessung jedoch die Frage, was das Unternehmen konkret von mehr Retweets, Kommentaren oder Klicks hat. Die rein quantitativen Zahlen sagen am Ende lediglich etwas über das vorhandene Potenzial aus, das etwa durch den Betrieb eines Blogs entsteht. Sie sagen aber nichts über den tatsächlichen Nutzen der Aktivitäten aus. Um diesen zu ermitteln, müssen die Zahlen in Relation gesetzt werden zu einem möglichst genau umrissenen Ziel, das das Unternehmen erreichen will.
- Durch die rasante Entwicklung der Online-PR sind neue Berufsbilder entstanden — etwa das des “Social Media Managers” im Unternehmen. Bislang sind nur wenige (PR-)Agenturen in der Lage, diesen neuen Rollen mit ihrer Beratung und Dienstleistung wirklichen Mehrwert zu bieten. Dabei ist strategische und inhaltliche Unterstützung in diesem Bereich sicher mehr denn je gefragt. Höchste Zeit also für clevere und agile Dienstleister, die Social Media Manager wirklich beraten können.
Ich bin gespannt, was das kommende Jahr sonst noch alles bringt im Bereich der Online-Kommunikation. Eines ist jetzt schon klar: langweilig wird es uns allen sicher nicht werden. 🙂
Peter Demel meint
So wie es ausseht gewinnt der Punkt 5 letzter Zeit am stärksten an Bedeutung.
Ich denke Social Media Manager wird am meistens zu melden haben.
Meike Leopold meint
Hallo Ed, Unternehmen werden mittelfristig nicht darum herumkommen. Und sie brauchen definitiv Unterstützung, um solche Content Hubs aufzubauen — von der Strategie bis zur Content-Erstellung und natürlich Suchmaschinenoptimierung.
Ed Wohlfahrt meint
ich finde den unter Punkt 3 gesponnenen Faden sehr interessant. Diese interaktiven und hochagilen Plattformen stellen mit Sicherheit eine Zukunft von PR dar. Diesen Content aufzubauen bzw. laufend bereit zu stellen ist die eine Sache. Die viel schwerere jedoch oftmals, Kunden dafür zu gewinnen, in diese Richtung zu gehen / zu investieren. Liebe Grüße!