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Haltung in Unternehmen - nicht nur ein Job für die Kommunikation

Haltung in Unternehmen — nicht nur ein Job für die Kommunikation

19. November 2018

Lesezeit: ca. 10 Minuten

Brauchen Unternehmen Hal­tung in der Kom­mu­nika­tion? Eine Frage, die viele Men­schen in der Kom­mu­nika­tions­branche beschäftigt. Das zeigen die inzwis­chen über 20 Beiträge, die im Rah­men mein­er Blog­pa­rade zum The­ma #Kom­mu­nika­tion­mithal­tung zusam­mengekom­men sind. Wenn ihr die Blog­pa­rade als Form der Ver­net­zung und des Crowd­sourcings unter Blog­gern noch nicht so gut ken­nt oder auch ein­fach nicht viel Zeit habt, alle Beiträge anzuschauen, kön­nt ihr diesen Artikel lesen.

Aber ich möchte euch wärm­stens empfehlen, selb­st weit­erzustöbern in den Blogs der Teilnehmer*innen. Denn hier haben sich viele namhafte, hochen­gagierte und erfahrene Kom­mu­nika­tion­sprofis so richtig ins Zeug gelegt, um diese nicht nur für Unternehmen, son­dern für uns alle so zen­trale Frage zu beleucht­en. Sie haben viele beein­druck­ende Prax­is­beispiele vorgestellt und wertvolle weit­er­führende Infor­ma­tio­nen mit euch Leser*innen geteilt.

Ich bin wirk­lich voller Bewun­derung für die Kolleg*innen und bedanke mich, dass ihr den Ball aufgenom­men habt! Und ich freue mich über alle, die diese Diskus­sion weit­er­hin mit ihren Fra­gen, Ideen und Anre­gun­gen bere­ich­ern wollen!

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Was ist Haltung?

Für Chris­t­ian Fill von der Pro­fil­w­erk­statt ist „Hal­tung ein Kom­pass. Eine Hal­tung ist nicht beliebig, den­noch nicht dog­ma­tisch und natür­lich nicht blind gegenüber (neuen) Tat­sachen.“ Eine tre­f­fende Def­i­n­i­tion des Begriffs hat Ben­jamin Brück­n­er vom Online-Mag­a­zin Ziel­bar in der Zeitschrift Hohe Luft in Aus­gabe 3 / 2017 ent­deckt: „Die Hal­tung eines Men­schen zeigt sich dort, wo sie sich bewähren muss. Ob jemand wirk­lich eine Hal­tung hat, erken­nt man daran, dass er sie auch gegen Wider­stände beibehält.“

Sollen Unternehmen Haltung zeigen?

Für Nico­la Kar­nick stellt sich diese Frage nicht wirk­lich. Sie beleuchtet das The­ma in einem unbe­haglichen aber für das The­ma sehr rel­e­van­ten his­torischen Kon­text: „Wir tat­en nichts und dacht­en uns wenig dabei. Dieses Eingeständ­nis des Ver­sagens der hanseatis­chen Kauf­mannschaft während der NS-Dik­tatur legt den Fin­ger in die größte Wunde unser­er Geschichte. Zugle­ich schwebt es wie ein Menetekel über dem gegen­wär­ti­gen Deutsch­land“, so Kar­nick. „Denn die poli­tis­che Wirk­lichkeit ragt längst in die Betriebe hinein. Es geht dabei um so Grund­sät­zlich­es wie Demokratie und Grundw­erte. Wer­den sie ange­grif­f­en, wird die Wirtschaft sich dazu ver­hal­ten müssen.“

Bei LinkedIn argu­men­tiert Stephan Hoursch in eine ähn­liche Rich­tung: „Wir erleben, getrieben durch die Kom­mu­nika­tion in sozialen Net­zw­erken, eine Poli­tisierungswelle, die tiefe Spuren in der insti­tu­tionellen Kom­mu­nika­tion hin­ter­lassen wird. Wer dauer­haft erfol­gre­ich sein will, muss als Unternehmen und Marke Stel­lung beziehen. Denn Mitar­beit­er und Kun­den wollen wis­sen, wie Unternehmen zu den gesellschaftlichen The­men ste­hen, die sie bewegen.“

Unser aktuelles Beispiel von MSD für #kom­mu­nika­tion­mithal­tung: https://t.co/iyfvEUagFo

— Kay Rispeter (@Kay_Rispeter) 8. Okto­ber 2018

Haltung beziehen bedeutet auch etwas aushalten können

„Sich neu­tral ver­hal­ten oder sich klar posi­tion­ieren? Für bei­de Optio­nen gibt es wirtschaftliche Argu­mente“, wägt dage­gen San­dra Strüwing in ihrem Beitrag mit vie­len anschaulichen Beispie­len von Unternehmen ab, die Mut zur Hal­tung gezeigt haben. „Ein neu­trales Unternehmen, das es allen recht machen will, bietet keine Angriffs­fläche, ihm fehlt aber Kon­tur und Charak­ter. Ein Unternehmen, das sich klar posi­tion­iert, hat die Chance, neue Fans zu gewin­nen sowie zus­tim­mende Stake­hold­er zu treuen Begleit­ern und begeis­terten Mul­ti­p­lika­toren zu machen. Und es riskiert solche zu ver­lieren, die der Posi­tion­ierung kri­tisch gegenüber­ste­hen oder diese ablehnen.“

„Die Zurück­hal­tung hat sicher­lich damit zu tun, dass es für Unternehmen lange als ‚ungeschriebenes Gesetz‘ galt, keine poli­tis­che Hal­tung zu beziehen, um Ver­trauens- und Rep­u­ta­tionsver­lust zu ver­mei­den“ ver­mutet Juliane Ger­sten­berg. Dabei diene „eine klare Hal­tung in Zeit­en von VUCA (volatil­i­ty, uncer­tain­ty, com­plex­i­ty und ambi­gu­i­ty) als Ori­en­tierung und stärkt die Marken­wahrnehmung“. Aber: „Die Hal­tung muss zum Unternehmen und zur Strate­gie passen. Also in der Markeniden­tität und Unternehmen­skul­tur ver­ankert sein. Denn Hal­tung beziehen, bedeutet auch „aushal­ten“ kön­nen und dies gelingt nur, wenn Unternehmen wahrhaftig hin­ter dem ste­hen, was sie vertreten.“

Haltung kann wirtschaftliche Ergebnisse beeinflussen

Erwartungs­gemäß gibt es auch hier eine Kehr­seite: „Fol­gen Unternehmen diesem Wun­sch [nach Hal­tung], dann set­zen sie sich allerd­ings auch dem Risiko aus, dass eine dur­chaus rel­e­vante Menge von Men­schen ihre Pro­duk­te boykot­tiert“, warnt Ben­jamin Brückner.

Chris­tiane zu Salm gibt zu bedenken: “Inzwis­chen erfordert es sog­ar Mut, eine Hal­tung zu entwick­eln und diese gegen Anfein­dun­gen von außen auch durchzuhal­ten. Hierzu soll­ten Unternehmen sowie alle Insti­tu­tio­nen, denen demokratis­che Entschei­dungs­find­ung am Herzen liegt, ermutigen.”

„Hal­tung zu zeigen, kann das wirtschaftliche Ergeb­nis bee­in­flussen“, weiß auch Elvi­ra Step­pach­er. „Neg­a­tiv, etwa, wenn bewusst auf eine Marge verzichtet wird, weil das Prinzip Hal­tung darunter lei­den kön­nte. Beispiel: Gerechte Preis­gestal­tung. Eine Studie belegt, dass Frauen nicht nur bei Hygien­ar­tikeln betrof­fen sind: Auch für Lap­top­taschen, Friseurbe­suche oder Tex­til­reini­gung zahlen sie mehr.“ Wis­senschaftliche Belege, die den wirtschaftlichen Ben­e­fit von Hal­tung sauber ermit­teln, ste­hen laut Elvi­ra Step­pach­er aus. „Konkrete Beispiele gibt es dage­gen schon. Beispiel Ariel: Mit der Frage „Is laun­dry only a woman’s job?“ und der dazu gehören­den Aktion #shareth­e­load erzielte die Marke Ariel gar eine Umsatzsteigerung um 60 Prozent.“

Unternehmen haben eine gesellschaftliche Verantwortung

Gina Cimiotti weist darauf hin, dass sich Unternehmen nicht ein­fach her­aus­di­vi­dieren kön­nen aus der Gesellschaft, von der sie ein Teil sind: „Unternehmen haben eine Vor­bild­funk­tion inne, sie prä­gen unser Denken und mit­tel­fristig unser Han­deln. Werte- und Nor­men­sys­teme, die inner­halb ein­er Organ­i­sa­tion kul­tiviert wer­den, die Basis für die so viel zitierte Unternehmen­skul­tur sind. Als Teil unser­er Gesellschaft haben Unternehmen direk­ten oder indi­rek­ten Ein­fluss auf das Leben viel­er Men­schen. Deshalb erwarten immer mehr Men­schen, dass sich Unternehmen dieser Ver­ant­wor­tung bewusst­wer­den und sich engagieren. Dies wird in vie­len Teilen bere­its über CSR oder Spon­sor­ing umgesetzt.“

Link­tipp: Die soziale Rolle von Unternehmen

Robert Weller vom PR Blog­ger sieht Unternehmen eben­falls in der Ver­ant­wor­tung: „Sowohl Medi­en als auch Kon­sumenten wer­den zunehmend sen­si­bel für Pro­duk­tions­be­din­gun­gen, die Vere­in­barkeit von Beruf und Fam­i­lie (“Work-Life-Bal­ance”), oder den Umgang von Unternehmen mit der Umwelt (…) Um Kun­den zu gewin­nen und zu binden, ist es für Unternehmen heutzu­tage essen­tiell, gesellschaftliche Ver­ant­wor­tung zu tra­gen und nach außen hin zu kommunizieren.“

„Echte Hal­tung ist eine Grun­de­in­stel­lung, die das Denken und Han­deln prägt“, find­et Sascha Theobald. „Während große Banken auf alles Mögliche zock­en hat die GLS Bank eine nach­haltige Bank aufge­baut. Nach dem Mot­to ‚Geld ist für die Men­schen da‘ wird nur in nach­haltige Pro­jek­te investiert, auf Speku­la­tio­nen verzichtet und Kun­den trans­par­ent informiert.“

Hehre Ideale versus schnöde Wirklichkeit

Aber wie so oft dominieren in der Real­ität eher die Grautöne als die hohen Ide­ale. Ben­jamin Brück­n­er von Ziel­bar nen­nt Beispiele: „Die Kom­plex­ität unseres heuti­gen Wirtschaftssys­tems bietet ethis­che Schlupflöch­er und Grau­zo­nen. So kön­nen sich Waf­fen­her­steller ein­er Debat­te entziehen, indem sie sich darauf berufen, dass sie die Waf­fen lediglich pro­duzieren. Regierun­gen wiederum, die Waf­fen an repres­sive Staat­en verkaufen, zeigen sich über jeden moralis­chen Zweifel erhaben, wenn sie die Ver­ant­wor­tung auf die Käufer abwälzen.“

Führungskräfte als Retter der Moral?

Macht es die Sache bess­er oder gar authen­tis­ch­er, wenn Führungskräfte sich in gesellschaftliche und poli­tis­che Diskurse ein­mis­chen? Eine Frage, die die Teilnehmer*innen der Blog­pa­rade eben­falls umtreibt.„CEOs, so hofft man, kön­nen vielle­icht das poli­tis­che Vaku­um unser­er Zeit füllen, in dem sie in unruhi­gen Zeit­en wieder Werte vorgeben, die in ein­er Demokratie nie zur Diskus­sion ste­hen soll­ten — ein Appell an die Zivilge­sellschaft“, beobachtet Gina Cimiotti.

„Ein CEO auf Social Media ist das eine. Er fungiert als Sprachrohr, gibt dem Unternehmen ein Gesicht, informiert über Aktuelles und kün­ftig Geplantes. Und dazu kön­nen Social-Media-Plat­tfor­men geeignete Kanäle sein; die Unternehmen­skom­mu­nika­tion dann die Abteilung, die bei der Posi­tion­ierung unterstützt.“

Doch wo ver­laufen eigentlich die Gren­zen? Ein poli­tis­ch­er CEO ist etwas anderes, gibt Gina Cimiotti zu bedenken. „Der Unternehmen­srepräsen­tant beg­ibt sich dann in das Span­nungs­feld zwis­chen der Rolle des Unternehmens als wirtschaftlich­er Akteur und der Rolle poli­tis­ch­er Akteure. Demokrati­ethe­o­retisch — und das ist wichtig — sind zunächst natür­liche Per­so­n­en, also Men­schen in ihrer Rolle als Staats­bürg­er, für den poli­tis­chen Wil­lens­bil­dung­sprozess zuständig.“

Menschen kaufen Marken

„Die wirtschaftlichen Fol­gen waren lange das Feigen­blatt-Argu­ment, das Unternehmen nutzten, um ihre neu­trale Hal­tung zu begrün­den“, stellt San­dra Strüwing fest. Dazu erwäh­nen gle­ich mehrere Teilnehmer*innen eine Studie von JPKOM und Civey. Doch deren Ergeb­nisse lassen sich so oder so gewicht­en. Entwed­er ein Drit­tel der Befragten ist für eine poli­tis­che Hal­tung von Unternehmen. Oder 60 Prozent dagegen.

Ein ein­heitlich­es Mei­n­ungs­bild dazu gibt es wohl derzeit nicht. Forbes berichtet beispiel­sweise laut Fleish­man Hillard, dass 73 Prozent der Mil­len­ni­als angeben, „dass sie Marken kaufen, die Werte vertreten, die ihrem eige­nen Wer­te­bild entsprechen. Und vier von fünf Mil­len­ni­als fordern, dass Marken ihre Werte und Hal­tun­gen offen kom­mu­nizieren soll­ten. 44 Prozent der Mil­len­ni­als haben in der Ver­gan­gen­heit schon ein­mal einen Job auf­grund der Werte eines Unternehmens abgelehnt.“

Johannes Ceh set­zt an dieser Stelle wie immer kon­se­quent die Kun­den­brille auf: „Der Kunde nimmt das, was wir sagen, wahr. Er nimmt es ernst. Er misst uns daran. Und er beschw­ert sich. Wenn Unternehmen also nur ihre Kom­mu­nika­tion indi­vid­u­al­isieren, um diesel­ben Pro­duk­te und Ser­vices wie bish­er noch bess­er zu verkaufen, merkt sich der Kunde das.“

Konsequent die Kundenbrille aufsetzen

„Men­schen kaufen heute keine Pro­duk­te mehr, son­dern Marken. Marken, mit denen sie sich iden­ti­fizieren kön­nen und denen sie ver­trauen“, sagen Alisa Roth und Mar­co Malavasi von Fleish­man Hillard in ihrem Beitrag, der sich eben­falls durch viele inter­es­sante Prax­is­beispiele und eigene Mark­tzahlen her­vor­tut. „In Zeit­en von Pro­duk­tüberange­boten erin­nern sich Kon­sumenten beim Kauf an die markante Marke, die über die Pro­duk­tqual­ität hin­aus Ein­druck hinterlässt.“

Fleish­man Hillard‘s Authen­tic­i­ty Gap Report 2017 zeige deut­lich, „dass sich lediglich 43 Prozent der Auswahlkri­te­rien für eine Marke direkt auf das Pro­dukt beziehen. 57 Prozent betr­e­f­fen ethis­ches Ver­hal­ten, glaub­würdi­ge Kom­mu­nika­tion und gesellschaftliche Verantwortung.“

Elvi­ra Stepp­bach­er schlägt in die gle­iche Kerbe: „Marken müssen heutzu­tage mehr leis­ten als kon­stante Pro­duk­tqual­ität. Sie brauchen Werte. Gesät­tigte Märk­te und nahezu aus­tauschbare Pro­duk­teigen­schaften befeuern die Suche nach dif­feren­zieren­den Merk­malen. Eine über­bor­dende Infor­ma­tions­flut und verän­derte Präferen­zen der Gen Y tun ein Übriges. Nach der Aufladung mit Emo­tion nun also Sinn – basierend auf Werten, die Hal­tung ermöglichen.“

Sascha Theobald betont die Bedeu­tung der Iden­tität: „Pro­duk­te und Dien­stleis­tun­gen sind meist aus­tauschbar. Was ein­ma­lig ist, ist Iden­tität. Und dazu gehört die Hal­tung. Deswe­gen ist das für mich eine tra­gende Säule ein­er authen­tis­chen Positionierung.

Pssst! Sascha hat übri­gens klasse Tipps parat, was Unternehmen tun kön­nen, um Hal­tung zu zeigen – jet­zt gle­ich!

Wir müssen uns alle an die eigene Nase fassen

Auch „Ver­brauch­er sind ganz schöne Heuch­ler, wie die Atti­tude-Behav­ior Gap zeigt”, gibt Ben­jamin Brück­n­er zu bedenken. „Sie beschreibt die Tat­sache, dass Kon­sumenten bei Umfra­gen gern angeben, ethisch zu han­deln, sich in der Real­ität aber anders ver­hal­ten. So behauptet ein erhe­blich­er Teil von ihnen, regelmäßig Bio-Pro­duk­te zu kaufen. Das tat­säch­liche Kaufver­hal­ten spricht jedoch eine andere Sprache.“

Katrin Hilger, die sel­ten ein Blatt vor den Mund nimmt, prangert an: „Für Klei­dung ster­ben Men­schen in Sweat­shops, wer­den Flüsse vergiftet, ganze Land­striche mit Monokul­turen ver­wüstet. Das ist vie­len bewusst, aber den meis­ten Kon­sumenten eigentlich egal, solange es nicht der Fluss vor der Haustür ist. Nur 7 Prozent aller Käufer tre­f­fen bewusst grüne Entschei­dun­gen beim Kauf ihrer Kleidung.“

Wer einmal lügt…hohe Anforderungen an PR-Profis

Sil­via Fritsch, in der Com­mu­ni­ty auch als PR Spi­onin bekan­nt, sieht es so: „Natür­lich ver­sucht sich jedes Unternehmen im besten Licht zu zeigen und das ist ja auch legit­im. Prob­lema­tisch wird es dann, wenn die PR kri­tis­che Unternehmens­bere­iche oder The­men kaschiert, ver­tuscht oder sog­ar nach außen hin das Gegen­teil der Wahrheit erzählt. Mit anderen Worten: lügt! Und hier schließt sich der Teufel­skreis: Die so sehr angestrebte gute Rep­u­ta­tion ist dann lei­der dahin. Wie sagt man so schön: “Wer ein­mal lügt, dem glaubt man nicht und wenn er auch die Wahrheit spricht.”

„Green­wash­ing heißt, Fir­men geben sich mit bes­timmten Aktio­nen einen ökol­o­gis­chen Anstrich. (…) Ein grünes Pro­jekt-Häp­pchen da, eines hier – das macht Fir­men so wenig grün, wie die Peter­silien­gar­ni­tur am Wiener Schnitzel die Mahlzeit veg­an macht“, so die anschauliche Analyse von Katrin Hilger.

Manuela Seu­bert weist dankenswert­er­weise auf den deutschen Kom­mu­nika­tion­skodex hin. Darin seien die Werte Trans­parenz, Integrität, Fair­ness, Wahrhaftigkeit, Loy­al­ität und Pro­fes­sion­al­ität verankert.

„Im Rah­men dieser frei­willi­gen Selb­stverpflich­tung üben eine Vielzahl von PR-Fach­leuten in Agen­turen, Unternehmen und Organ­i­sa­tio­nen ihren Beruf aus. Auch mein Berufsver­band die Deutsche Pub­lic Rela­tions Gesellschaft(DPRG) hat in sein­er Satzung in §1, 2c den deutschen Kom­mu­nika­tion­skodex ver­ankert. Damit bin ich als Mit­glied verpflichtet, diesen ethis­chen Regeln unseres Beruf­s­standes zu folgen.“

“Vielle­icht soll­ten wir mehr ins Ram­p­en­licht treten und proak­tiv über die pos­i­tiv­en Seit­en der PR und unserem ethis­chen Han­deln reden, schreiben, posten, twit­tern?” via @ManuelaSeubert #kom­mu­nika­tion­mithal­tung #Blog­pa­rade https://t.co/g0kAasA0IG

— Meike Leopold (@Leopom) 12. Novem­ber 2018

„Aus Glaubwürdigkeit erwächst Haltung“

Als Con­tent-Experte beleuchtet Chris­t­ian Fill beson­ders die Gepflo­gen­heit in sein­er Branche. „Heute gibt es mehr Jour­nal­is­ten in Kom­mu­nika­tion­s­abteilun­gen, in der PR und in Agen­turen als in unab­hängi­gen Medi­en. Die Entwick­lung, dass Unternehmen heutzu­tage mehr Medi­en veröf­fentlichen als Ver­lage, TV- und Medi­en­häuser, wird sich nicht umkehren.“ Das bedeute: „Wer Inhalte beherrscht und Hal­tung zeigt, gibt im Mar­ket­ing den Ton an. Aus inte­grem Con­tent Mar­ket­ing erwächst Glaub­würdigkeit, aus Glaub­würdigkeit erwächst Hal­tung. Hal­tung wird immer eine Wirkung haben.“

Ker­stin Boll von Quiv­en­do hat sich mit der span­nen­den Frage befasst, wo die Gren­zen von Train­ern und Coach­es heute liegen, die Unternehmen berat­en:

„Train­er und Coach­es müssen sich irgend­wo posi­tion­ieren – zumin­d­est inner­lich: Bis zu welchem Punkt gehen sie mit? Wo ziehen sie die Gren­zen und wo begin­nt für sie das Unmen­schliche? Viele Train­er und Coach­es ken­nen das: Sie sollen etwas bewirken, was so nicht funk­tion­ieren kann. Sagen sie es dann auch – zu dem Preis, dass ihnen der Auf­trag ver­loren geht? Oder gehen sie auf den Kun­den ein und wagen einen Draht­seilakt, in der Hoff­nung, den Keim zur Verän­derung zu leg­en?“

„Es könnte ungemütlich werden für unseren Berufsstand“

Sto­ry­telling-Exper­tin Pia Kleine-Wieskamp rät dazu, „die Werte eines Unternehmens so zu präsen­tieren, dass den „Soll-Werten“ Leben ein­haucht wird, sie zu vorzeig­baren Ist-Werten macht. Als sicht­bare Wirk­lichkeit kön­nen Werte eher nachvol­l­zo­gen und im Gedächt­nis der Mitar­beit­er, Part­ner, Liefer­an­ten oder Kun­den haften bleiben. Erzählen Sie Geschicht­en, die zeigen, woher die Werte Ihres Unternehmens kom­men. Ver­lei­hen Sie den Werten Ihre per­sön­liche Note, damit sie nicht aus­tauschbar, son­dern indi­vidu­ell und einzi­gar­tig wirken.“

Nico­la Kar­nick gibt in ihrem lesen­werten Beitrag einen Ein­blick in Geschichte als „kom­mu­nika­tiv­en Auf­trag“: „Es kön­nte ungemütlich wer­den für unseren Beruf­s­stand. Eine Ahnung davon beschlich mich Anfang des Jahres bei der Lek­türe der Onlin­eaus­gabe des Man­ag­er-Mag­a­zins. Die Redak­tion zeigte sich ganz auf der Höhe der Zeit, indem sie CEOs kurz­er­hand „Sieben Instru­mente gegen recht­sex­treme Betrieb­sräte“ an die Hand gab.“

Haltung in Unternehmen – MEHR als nur ein Thema für die Kommunikation

Damit Unternehmen eine authen­tis­che, glaub­würdi­ge Hal­tung find­en und ver­mit­teln kön­nen, brauchen sie noch viel mehr als eine pro­fes­sionelle Kom­mu­nika­tion. Das ist der Tenor in fast allen Beiträ­gen zur Blogparade.

Elvi­ra Step­pach­er, die in ihrem klu­gen Beitrag Chan­cen und Risiken abwägt, stellt fest: „Im Kon­text von Marken­führung ist Hal­tung eine anspruchsvolle strate­gis­che Auf­gabe – in jedem Fall ungeeignet für Paten­trezepte zum Zwecke gün­stiger PR oder trend­be­wusster Marken­stärkung. Das gilt übri­gens nicht nur für expliz­it poli­tis­che Hal­tun­gen, auch umwelt‑, kli­ma- oder sozialpoli­tis­che Posi­tion­ierun­gen kön­nen auf den ersten Blick vielver­sprechend, auf den zweit­en ver­trackt sein.“

Gina Cimiotti betont, dass es sich „bei dieser Diskus­sion um ein kom­plex­es The­men­feld han­delt, das nicht von Kom­mu­nika­toren mit “Ja” oder “Nein” beant­wortet wer­den kann, auch wenn jedem eine eigene Mei­n­ung zuste­ht. Von Demokrati­ethe­o­rie über Busi­ness Ethics bis zu Rechtswis­senschaften wer­den hier Bere­iche berührt, die eine Anschlussfähigkeit deut­lich und möglich machen. Eine Diskus­sion unter Ein­bezug von Vertretern aus den ver­schiede­nen Bere­ichen — ganz im Sinne der Diver­sität — würde diese sicher­lich bereichern.“

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Veröffentlicht in: Allgemein, Digitale Kommunikation Gekennzeichnet mit: Haltung, Kommunikation

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Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Meike Leopold meint

    21. November 2018 um 16:30

    Danke Herr Schröder, ich bin ganz bei Ihnen! Viele Grüße

  2. bernd schroeder meint

    21. November 2018 um 16:19

    Danke für den Beitrag zum Thema#…

    vergesst bitte nicht die Mitar­beit­er in den Unternehmen. Leben diese eine Unternehmensvi­sion mit Nach­haltigkeit hat dass Auswirkun­gen sowohl auf die Stim­mung und Arbeitsin­halte im Unternehmen als auch auf die Wirk­samkeit in der Strahlung nach außen. Kun­den schätzen immer mehr auch die Hal­tung der Mitar­beit­er, da sie dann wis­sen, unter welchen Bedin­gun­gen Mehrw­ert gener­iert wird.

Trackbacks

  1. Like a boss: So werden Chefs digitale Influencer Start Talking sagt:
    7. Juni 2019 um 9:39 Uhr

    […] Absender von Infor­ma­tio­nen – Ten­denz steigend. Dabei geht es um mehr als nur um Kom­mu­nika­tion. Auch die Fak­toren Ver­trauens­bil­dung und Ori­en­tierung spie­len eine immer größere Rolle. Mehr als drei Vier­tel der Bevölkerung erwarten von CEOs eine klare Hal­tung bezüglich […]

  2. Must-haves: Sichtbarkeit und Haltung in der Kommunikation sagt:
    9. April 2019 um 8:45 Uhr

    […] Beitrag von meinem Kol­le­gen Ben­jamin Brück­n­er – schon mehrfach geschrieben. Es gibt sog­ar eine Blog­pa­rade, ins Leben gerufen von Meike Leopold. Trotz­dem habe ich das Gefühl, dass die Diskussionen […]

  3. Blog | Creating Corporate Cultures | Haltung? Echt! - Blog | Creating Corporate Cultures sagt:
    14. März 2019 um 9:13 Uhr

    […] Fra­gen, die weit über die Kom­mu­nika­tion­s­abteilung hin­aus­ge­hen. „Im Kon­text von Marken­führung ist Hal­tung eine anspruchsvolle strate­gis­che Auf­gabe – in jedem Fall ungeeignet für Paten­trezepte zum Zwecke gün­stiger PR oder trend­be­wusster Marken­stärkung“, schrieb Elvi­ra Step­pach­er dazu im Rah­men mein­er Blog­pa­rade „Kom­mu­nika­tion mit Haltung“. […]

  4. Monatsrückblick Kommunikation: November - Online PR Guide sagt:
    2. Dezember 2018 um 20:16 Uhr

    […] Hal­tung in Unternehmen – nicht nur ein Job für die Kom­mu­nika­tion Die Zusam­men­fas­sung zur Blog­pa­rade #Kom­mu­nika­tion­MitHal­tung von Meike Leopold […]

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