Auch wenn dieser Traum aktuell weit entfernt scheint: Stellen Sie sich vor, Sie liegen im weichen Sand. Es ist warm, die Brandung rauscht, der Wind kitzelt sachte Ihre Nasenspitze – und der Gedanke an Ihr Corporate Blog erfüllt Sie mit reiner Freude. Denn Sie wissen: Ihre Content-Pipeline ist gut gefüllt. Die Produktion von Inhalten läuft auch während Ihres Urlaubs ohne Ihr Zutun weiter. Möglich macht dies Ihr Redaktionsplan. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt eine funktionierende Redaktionsplanung erstellen.
Der Redaktionsplan ist wie ein Cockpit, mit dem Sie ebenso sicher durch schweres Wetter steuern wie durch nicht enden wollende Content-Flauten. Sicher gibt es hin und wieder Corporate Blogger, die eher ad hoc und auf Zuruf planen. Meine Blitzumfrage unter einigen Kolleg*innen, die teilweise für sehr große Unternehmensblogs verantwortlich sind, hat aber ergeben: Fast alle führen einen Redaktionsplan und das mit einem Vorlauf von einer Woche bis zu zwölf Wochen.
So füllen Sie einen Redaktionsplan für Ihr Corporate Blog mit Leben
Wie kreieren Sie also einen Redaktionsplan, der jederzeit für einen kühlen Kopf sorgt und Freiräume schafft für kreative Ideen? Mein Tipp: Nutzen Sie ruhige Zeiten, in denen etwa viele Kolleg*innen im Urlaub sind – zum Beispiel zwischen den Jahren – und gehen Sie die Sache systematisch an.
- Gerüst schaffen: Nehmen Sie einen Kalender zur Hand oder nutzen Sie eine Vorlage wie „Kalenderpedia“. Markieren Sie – wenn nicht bereits vorgegeben – alle Feiertage und die Schulferien in Ihrem Bundesland. Planen Sie dann alle wichtigen Unternehmensdaten ein – beispielsweise wiederkehrende Branchenereignisse, Messen oder hauseigene Events, die jedes Jahr stattfinden. Sofern Sie schon ein Blog-Jahr hinter sich haben, werden Sie das meiste im Kalender des vorigen Jahres vorfinden. Kennen Sie schon die Publikationsdaten der Kundenzeitschrift, des Geschäftsberichts oder einer neuen Studie? Oder gibt es sogar ein Jubiläum zu feiern? In den Kalender damit!
- Feintuning vornehmen: Reichern Sie Ihren Plan jetzt mit interessanten Anlässen und Daten an, die für Ihre Themen relevant sind und einen guten Aufhänger bieten könnten. Beispielsweise der „Pflanz-eine-Blume-Tag“ aus dem im Netz sehr beliebten »Kleinen Kalender«. Aber Vorsicht: Checken Sie die darin enthaltenen Informationen immer ein zweites Mal!
Wie weit im Voraus Sie planen sollten, hängt unter anderem davon ab, wie viel Content Sie unterbringen müssen und welches Ziel Sie mit Ihren Blog verfolgen. Acht bis zwölf Wochen sind in der Regel ein guter Richtwert. Für ein zeitlich begrenztes Live-Blog, z.B. zu einem Event, brauchen Sie eine minutiöse und zuverlässige Redaktionsplanung, um über das Blog die gewünschte Sichtbarkeit zu erzielen. Mit der Live-Blogging-Lösung von „Storytile“ etwa können Sie von überall Echtzeit-Inhalte publizieren – inklusive Multimedia.
Keep it simple! Aufbau des Redaktionsplans
Jeder Redaktionsplan will gepflegt und aktualisiert werden, sonst wird er in nullkommanix wertlos. Deshalb achten Sie beim Aufbau unbedingt darauf, dass weniger mehr ist: Wer hat schon die Zeit, täglich x Felder zu checken und zu befüllen? Zusätzliche Infos aufnehmen, geht natürlich immer.
Diese Rahmendaten sollten in keinem Redaktionsplan fehlen:
- Anlass: Warum wurde der Blogbeitrag vorgeschlagen (aktuelles Branchenereignis, Thema, Event, Kampagne …)
- Arbeitstitel und Kurzbeschreibung: Worum soll es in dem Beitrag gehen?
- Thematische Einordnung: Unter welcher Rubrik erscheint der Beitrag?
- Autor bzw. Content-Lieferant: Wer schreibt den Artikel bzw. liefert Input dazu?
- Multimedia: Gibt es Fotos oder muss eines gesucht werden? Sind Filmmaterial oder Grafiken vorhanden oder muss dies angefertigt und geplant werden?
- Liefertermin für Abgabe: Wann ist die Deadline für die Abgabe?
- Status (optional mit Ampel): Was liegt vor, was fehlt noch (und warum?)
- Veröffentlichungstermin: Wann geht der Beitrag live?
- Promotion: Über welche (Social-Media-)Kanäle soll der Beitrag beworben werden?
- Weitere Anmerkungen: Beispielsweise zum Autor oder zum Thema.
Corporate Blog: Tools für die Redaktionsplanung
Ob ein ausgefeiltes Planungstool Ihnen Arbeit abnehmen kann? Nun, die meisten Blog-Verantwortlichen kommen gut mit einer Excel-Tabelle für ihren Redaktionsplan klar, zum Beispiel auf Basis der obengenannten „Kalenderpedia“. Cloudbasierte Lösungen haben den Vorteil, dass keine Excel-Versionen durch die Gegend geschickt werden müssen. Denn Berechtigte können damit von jedem Gerät und zu jeder Zeit auf den aktuellen Planungsstand zugreifen und daran arbeiten. Änderungen werden automatisch synchronisiert, was gerade in größeren Teams oder bei der Zusammenarbeit mit Dienstleistern Gold wert ist. Ein Redaktionsplan, den Sie mit anderen teilen können, sorgt außerdem für Transparenz und Sichtbarkeit des Blogs bei allen wichtigen Beteiligten im Unternehmen. Wenn Sie Sorge haben, dass in Ihrem Plan »herumgepfuscht« werden könnte, vergeben Sie einfach klare Schreib- und Leserechte.
Gut vorbereitet mit aktuellen Redaktionsplänen: Überprüfen Sie jetzt Ihre bestehenden Redaktionspläne für das Corporate Blog oder Ihre Auftritte in den Social Media. Welche Themen müssen angepasst werden, beispielsweise Ihre Messekommunikation, welche kommen eventuell neu hinzu? Gibt es Informationen im Zusammenhang mit der aktuellen Situation, die Sie als Unternehmen kommunizieren müssen? Für den Fall, dass Sie noch keine fortlaufenden Redaktionsplan etabliert haben: Nutzen Sie die Chance, sich jetzt Gedanken dazu zu machen.
Tools für die Redaktionsplanung gibt es übrigens auch als Plugins, etwa in mächtigen Content-Management-Systemen wie WordPress. Dazu kommen sehr professionelle Lösungen wie Contentbird, Dirico oder Scompler. Auch kostenlos nutzbare Lösungen wie Trello werden bei der Redaktionsplanung immer beliebter – besonders bei verteilt arbeitenden Teams. Trello bildet auch Workflows ab.
Entspannt bleiben – auch wenn’s mal nicht nach Plan läuft
Wie gesagt, der Redaktionsplan hilft Ihnen dabei, dass der Laden läuft und Sie einen kühlen Kopf bewahren. Klar, dass es immer mal wieder Ausreißer und Unwägbarkeiten gibt. Manchmal lässt die Zuverlässigkeit Ihrer Autor*innen zu wünschen übrig – wenn wieder ein Kundentermin dazwischenkommt oder der Geschäftsabschluss einfach Priorität hat. Mein Rat für solche Situationen: Keep cool! Als Blog-Verantwortlicher können Sie vielbeschäftigte Blogger*innen allein dadurch unterstützen, dass Sie seine oder ihre Beiträge entsprechend redigieren und in Form bringen.
Und auch ein dickes Content-Polster ist ein sanftes Ruhekissen. Arbeiten Sie ruhig vor. Gerade wenn wieder eine typische Urlaubszeit im Kollegium ansteht oder das Jahresende mit seinen „Weihnachtsverpflichtungen“, den Feiertagen und dem Jahresabschluss. Ein Blog-Beitrag zu den „Zehn Prognosen für das neue Jahr“ in Ihrer Branche lässt sich zum Beispiel gut vorbereiten, und er verschafft Ihnen Luft für Ihre Jahresplanung im Januar. Damit Ihr Urlaub alle Jahre wieder seinen Namen verdient.
[…] Sie eine Blog-Redaktion, die eine gute Themenwelt entwirft, eine professionelle Redaktionsplanung aufsetzt, das Blog in die Kommunikationsprozesse integriert sowie Autoren und […]