Welche Rolle spielen Blogs heute in der Unternehmenskommunikation? Und wie verändern sie sich? Heute plaudert dazu Martin Salwiczek vom Bildungsträger LVQ aus dem Nähkästchen. 2013 ging das Blog der LVQ an den Start. „Karriere und Weiterbildung“ lautet der Untertitel des Blogs, womit der Content-Mix bereits erklärt ist: Im Corporate Blog der LVQ geht es um Themen wie Weiterbildung, Berufliches Netzwerken, Strategien von Jobsuche und Positionierung. Wichtig sind auch Best-Practice-Geschichten. Martin Salwiczek ist verantwortlich für Redaktion und Inhalte des Blogs und gemeinsam mit Lars Hahn einer der zwei Autoren. Einmal wöchentlich bloggen sie, 46 Artikel veröffentlichten sie 2015. Knapp über 9000 Leser hat das LVQ-Blog im Schnitt pro Monat.
Martin, was sind für euch die drei wichtigsten Vorteile eures Blogs?
- Wir können uns als Experten für die Themen Karriere, Jobsuche und Weiterbildung positionieren.
- Durch die Beiträge (z.B. XING-how-to-Serie, Erfolgsinterviews) schaffen wir Vertrauen und Nähe zu den Zielgruppen. Das funktioniert besser als klassisches Marketing.
- Wir können unser Wissen/unseren Content auf der eigenen Plattform bündeln.
Welche Ziele verfolgt ihr mit eurem Blog, und wie messt ihr den Erfolg?
Unsere Ziele sind:
- Wissens- / Infoplattform für unsere Zielgruppe schaffen
- Steigerung des Bekanntheitsgrades
- Sichtbarkeit im Web, speziell auch in Suchmaschinen erhöhen
- Website stärken
- Vernetzung mit Kunden, Partnern und Mitstreitern

Unseren Erfolg messen wir quantitativ mit Google Analytics. Wir monitoren natürlich auch, über welche Kanäle online wie offline Beiträge geteilt und empfohlen werden, beobachten die Entwicklung der Kommentare. Außerdem befragen wir Kunden und Multiplikatoren, woher sie von uns erfahren haben. Dabei merken wir, dass unser Blog uns neue Kunden bringt oder wir durch unser Blog empfohlen werden.
Unternehmensblogs müssen mit der Zeit gehen. Der Trend geht zu aufwändigen Online-Magazinenoder auf der Website integrierten Newstickern ohne Kommentarfunktion. Plant ihr Veränderungen, um euer Blog auf dem neuesten Stand zu halten?
Unser Blog ist ja bereits in die Webseite integriert. Aktuell haben wir keine tiefgreifenden Änderungen geplant, eher moderate Anpassungen. Grundsätzlich machen wir uns schon Gedanken, wie lange der gesamte Online-Auftritt technisch so noch up to date ist. In dem Kontext wird auch der Blog bei einer Veränderung einen Neuanstrich bekommen, dann aber eher in Sachen Optik und Menüführung. Strategisch machen wir so weiter wie bisher, da es sich bewährt hat.

LVQ: Lieber auf der eigenen Plattform publizieren als „Fremdbloggen“
Bloggt die LVQ oder bloggen Vertreter eures Unternehmens auch auf anderen Plattformen wie LinkedIn, Facebook oder Medium oder ist dies für die Zukunft geplant? Welche Erfahrungen habt ihr damit bereits gemacht?
Unser Geschäftsführer Lars Hahn hatte ja bereits mit Systematisch Kaffeetrinken gestartet, bevor wir im LVQ-Blog online gingen. Da veröffentlicht er heute noch. Außerdem experimentiert er mit Plattformen wie Medium und LinkedIn Pulse. Wir sprechen regelmäßig über seine Erfahrungen. Einig sind wir uns, dass die eigene Plattform im Zweifel die bessere Lösung ist – eigener Content, Magnet für die Webseite. Möglichkeiten wie Medium und LinkedIn empfehlen wir höchstens Unternehmen, die sich (noch) nicht trauen, ein eigenes Blog zu betreiben.
Bei mir ist ein eigenes Blog gerade in Planung. Zudem schreiben wir Gastbeiträge wie diesen hier ;-), was natürlich auch gut zur Vernetzung ist.
Arbeitet ihr in punkto Blog auch mit externen Dienstleistern zusammen? Welche Vor- und Nachteile seht ihr dabei?
Strategie und Content haben wir in eigener Hand. Das würden wir auch nicht abgeben, da wir über das notwendige Know-how sowohl über unsere Themen, als auch über das Bloggen verfügen. Der Content kommt „aus dem eigenen Haus“.
Das bringt den großen Vorteil mit sich, dass die Inhalte authentisch, nachvollziehbar und nahe an der Zielgruppe sind. Da haben wir mit Sicherheit den Vorteil, dass es aus unserem Bildungszentrum, von unseren Teilnehmern, viele Geschichten zu erzählen gibt und wir Feedback sehr schnell und direkt erhalten.
Eine Herausforderung ist für uns der Zeitfaktor. Das Thema Online-Redaktion ist eines von vielen. Da wir ein relativ kleines Team sind und viele andere Aufgaben haben, ist es in arbeitsintensiven Phasen eine Herausforderung, regelmäßig Content zu liefern. Bisher kriegen wir das aber gut gewuppt, und das jetzt schon immerhin drei Jahre.
Bei Strategie und Technik hatten wir anfangs Support von außen, sowie aktuell in Einzelfragen. Wie bei Strategie und Content haben wir nun aber auch die Technik in unserer Hand. Unser IT-Spezialist ist da recht fit und up to date, so dass das gut funktioniert. Große Nachteile diesbezüglich haben sich noch nicht ergeben.
Vielen Dank für das Gespräch!
Was ist bei meinen bisherigen Interviews herausgefunden habe, lest ihr hier:
[…] Salwiczek erzählte in einem Interview mit Meike Leopold, wie die Bildungseinrichtung ihren digitalen Erfolg mit Google Analytics misst. Hierbei monitoren […]