Corporate Blogs sind heute ein fester Bestandteil digitaler Unternehmenskommunikation. Auf Facebook & Co. gibt es Reichweite und Sichtbarkeit nur noch gegen Bares, professionelle, relevante Inhalte werden für die Marketing-Strategie nachweislich immer zentraler. Da sind Blogs ein echter Fels in der Brandung.
Wenn Unternehmensblogs nicht gut genug performen, wird das verständlicherweise nicht gerne an die große Glocke gehängt. Das Bernetblog hat dieses heiße Eisen angefasst und elf Gründe gesammelt, warum Unternehmensblogs scheitern. Es sind alles gute, valide Punkte, die ich nur bestätigen kann. Auf Basis meiner aktuellen Beobachtungen in Kundenprojekten würde ich die Liste gerne um einen zwölften Punkt ergänzen.
Erst kommen die Inhalte, dann das Medium
Dieser Punkt lautet: Bloggen ist kein Selbstzweck! Will sagen: Unternehmen denken immer noch viel zu oft vom Medium her. „Was, ein Blog sollen wir auch noch machen?” Fragen wie diese höre ich nicht selten in Kunden-Workshops:
Selbstverständlich geht es in der Unternehmenskommunikation nicht um die Anhäufung verschiedenster Kanäle, die alle (bei meist knappen Ressourcen) bespielt werden müssen! Die Frage lautet also: Wir haben folgende Herausforderungen in der Kommunikation. Ist der Aufbau eines Blogs hilfreich für uns — oder wohlmöglich doch besser eine andere Maßnahme?
Welche Funktion kann ein Corporate Blog übernehmen?
Um das herauszufinden, lohnt sich eine sorgfältige Analyse im Vorfeld. Folgende Leitfragen helfen dabei:
- Welchen zusätzlichen Mehrwert könnte ein Blog in unsere Kommunikation bringen?
- Kann das Blog perspektivisch bestehende Kanäle ablösen oder sinnvoll ergänzen?
- Wie fügt sich ein Blog sinnvoll in unseren bestehenden Kommunikationsmix ein?
Sobald es auf diese Fragen überzeugende und positive Antworten gibt, geht es in einem nächsten Schritt um das Entwickeln einer tragfähigen Kommunikationsstrategie für das zukünftige Blog. Viele chronische Mängel, die später bei Corporate Blogs auftauchen entstehen nämlich dadurch, dass dieser Aufgabe zu Beginn des Projektes nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet wird. Etwa die mangelnde interne Wertschätzung für das Blog oder auch wenig überzeugende Inhalte.
Bloggen ist ein langfristiges Projekt
Gut gemachte Unternehmensblogs mit einer soliden Strategie zahlen sich aus. Sie gehören aber in den meisten Fällen in die Kategorie Langstreckendisziplin. Wenn in der Kommunikation „die Hütte brennt”, rate ich häufig auch zu alternativen Maßnahmen, die schneller greifen.
Beispiel: Ein Thema, das derzeit viele Unternehmen umtreibt, ist der akute Fachkräftemangel. Mehr Bewerber müssen lieber Heute als Morgen her? Dann können rasch greifende Maßnahmen wie Microsites in Kombination mit SEM-Kampagnen wohlmöglich schneller die schlimmsten Schmerzen lindern. Das schließt den Aufbau eines Blogs für das langfristige Employer Branding als flankierende Maßnahme natürlich nicht aus.
Fazit: Bloggen ist kein Selbstzweck. Klären Sie zuerst Ihre Ziele, Inhalte und Botschaften, die sie vermitteln möchten und natürlich die Zielgruppen, die Sie erreichen wollen. Erst dann lässt sich fundiert beurteilen, ob sich ein Corporate Blog gut für Ihre Zwecke eignet.
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Meike Leopold meint
Hi Ralph, vielen Dank für deinen Kommentar und den Hinweis auf deinen Blogbeitrag zum Thema. Viele Grüße, Meike
Ralph meint
Der wichtigste Punkt in diesem Artikel ist meiner Meinung nach dieser: Bloggen ist ein langfristiges Projekt! Dementsprechend hoch muss die Motivation am Anfang und den ersten Metern sein, damit das Corporate Blog mittel- bis langfristig die gewünschten Ziele erreicht wie zum Beispiel diese: https://www.webpixelkonsum.de/corporate-blog-strategische-und-taktische-ziele/
Beste Grüße. Ralph